Life Update: Über Egoismus, Glück und Prioritäten.

Date
Sep, 04, 2017

Nun, es ist schon eine Weile her, dass ich euch geschrieben habe. Von Woche zu Woche geriet mein Blog mehr in Vergessenheit, denn die Zeit rennt heuer irgendwie noch schneller als sonst. 2017 ist schon so viel passiert, dass ich ruhige Momente noch mehr als sonst genieße. Und ihr wisst bestimmt alle, wie es ist, wenn man keine Routine mehr hat. Es nicht mehr gewohnt ist Fotos zu machen, andere Blogs zu lesen oder gar eigene Gedanken zu veröffentlichen. Man verstummt unbewusst und findet nur schwer wieder zurück. Ich habe schon öfter gesagt, dass ich mir nicht so viele Gedanken rund um den Blog machen will und eigentlich einfach nur über das schreiben soll, wonach mir gerade ist. Nur dann schreiben möchte, wenn ich Zeit und Lust habe. Trotzdem fällt es schwer wieder anzufangen.

Genau deshalb schreibe ich diese Zeilen.

Ein Schritt nach dem anderen und vielleicht löst sich meine Schreibblockade so wieder und die unzähligen Urlaubsfotos schaffen es endlich hier verewigt zu werden. Bis dahin möchte ich euch aber einfach erzählen, was bei mir los ist. Ganz ohne Meckereien über technische Probleme (die gehören nun hoffentlich endlich der Vergangenheit an). In der Hoffnung wieder irgendwie zu euch zu finden.

Manchmal muss man einfach ein bisschen egoistisch sein.

Viele von euch wissen vielleicht, dass ich vor zwei Jahren angefangen habe in einer Agentur zu arbeiten. Ich mochte meine Kollegen und die Arbeit machte auch Spaß. Ich schrieb Redaktionspläne, machte viele Fotos und auch das Community Management wurde angenehmer. So viele Vorteile so ein flexibler Job neben dem Studium auch bringt – es machte mich wahnsinnig unrund. Ich wusste oft nicht mehr welchen Wochentag wir haben, war auch spät nachts und am Wochenende mit dem Kopf bei der Arbeit und das, obwohl ich keine eigenen Projekte oder Kunden hatte. Im Herbst vor einem Jahr merkte ich dann, dass ich langsam anstehe. Mehr will. Mein Team war großartig, trotzdem führte ich nur aus und machte mehr oder weniger immer das Gleiche. Ich hatte das Gefühl ein Rädchen zu sein, dass nicht hinterfragt. Weil ich nicht musste. Es war gemütlich, ich hatte nebenbei viel Zeit für private Projekte wie den Blog und das Studium. Doch die Situation machte mich tief im Inneren unglücklich und es dauerte recht lange, bis ich das merkte.

Eigentlich, eigentlich, eigentlich
geht es uns gut, doch wir wollen
mehr, mehr, mehr, mehr.
Wir haben alles, was wir brauchen,
doch noch lange nicht genug,
wir wollen mehr, mehr, mehr, mehr!
 – Mehr Mehr von OK KID

Kurz bevor ich wegen meiner Endometriose ins Krankenhaus kam, bekam ich quasi ein Angebot von einer anderen Agentur. Und dann fing das Grübeln an. Will ich das wirklich? Will ich mein Team im Stich lassen? Will ich wirklich Vollzeit angestellt sein? Will ich raus aus der Comfort Zone? Zum Glück hatte ich Zeit. Viel Zeit. Schlussendlich entschloss mich dazu die Bewerbung abzuschicken. Wenn man das Gefühl hat nicht weiter zu kommen und der Job viel zu sehr zur Routine wird, man nicht mehr gefordert ist, dann ist es Zeit etwas zu ändern. Bei solchen Entscheidungen muss man einfach an sich denken, auch wenn es wahnsinnig egoistisch klingt.

Von Veränderungen und persönlichem Wachstum. 

Seit der Bewerbung sind nun 8 Monate vergangen und es hat sich so einiges in meinem Leben verändert. Ich arbeite seit März als Digital Strategist bei einer kleinen Agentur aus Linz, allerdings im neuen Wiener Büro. Die ersten Wochen waren anstrengend, das will ich gar nicht schönreden. Ich lernte sehr viel, war ständig erschöpft und mein Kopf einfach voll. Ich hatte das Gefühl ganz am Anfang zu stehen und den Kollegen weit hinterher zu liegen. Doch das ist normal. Zum Glück war das nur eine Phase und ich habe mittlerweile das Gefühl ganz gut in den neuen Job reingewachsen zu sein. Ich kann so viel mehr als noch vor einem halben Jahr, darf Verantwortung übernehmen, habe eigene Kunden, schalte Werbeanzeigen, berate viel, bin in einem großartigen Team, habe seit Freitag auch einen Junior an meiner Seite und mache aber auch nach wie vor Content. Und ja, auch wenn es zu Beginn ein Sprung ins kalte Wasser für mich war: Es war definitiv die richtige Entscheidung. Hier kann ich wachsen.

Ein neues Kapitel.

Ich bin so zufrieden damit, dass ich vor ein paar Wochen beschlossen habe auch das WG-Leben hinter mir zu lassen. Für mich gab es immer eine persönliche Deadline dafür und die war ein Vollzeitjob, den ich gerne mache. Das bedeutete zwar eine weitere große Veränderung in meinem Leben, aber ich habe mich schon so unglaublich auf meine eigenen vier Wände und das Einrichten gefreut. Und wie das bei mir so ist: Wenn ich eine Entscheidung treffe, dann muss alles ganz schnell gehen. So habe ich nach nur zwei Wochen intensiver Suche meine Wohnung gefunden, Ende August den Mietvertrag unterschrieben und jetzt sitze ich auf der neuen Couch und tippe diese Zeilen. Auf Instagram konntet ihr den ein oder anderen Moment mitverfolgen und auch wenn ich mich hier schon etwas eingelebt habe und alle (auch neuen) Möbel montiert sind, die Wunschliste an kleineren Dingen ist ewig lang. Und da mich das Thema gerade ziemlich einnimmt, könnt ihr euch sicher sein, dass es auch hier Beiträge zum Thema Umzug und Wohnung geben wird.

Glück im Job und Glück in der Liebe.

Als wäre 2017 nicht schon großartig genug, habe ich Anfang des Jahres auch einen unglaublich liebenswerten Menschen kennengelernt. Was als Freundschaft begann, entwickelte sich doch zu mehr. Wir wissen alle, dass man so etwas nicht planen kann und einfach auf sein Herz und den Bauch hören sollte. Ein kleiner Rat an all die Kopfmenschen da draußen: Wenn es sich gut anfühlt, dann tut es.

Die nächsten Schritte.

Wenig überraschend daher, dass der Blog in den letzten Monaten nicht wirklich Priorität für mich hatte. Von einem Tag auf den anderen stand ich nämlich plötzlich mit neuem Job und neuer Beziehung da und musste, so blöd es klingt, mein Zeitmanagement komplett überdenken und darauf schauen, dass mein Leben kein riesiger Brocken Stress wird.

Nachdem ich nun auch endlich umgezogen bin und mich damit abgefunden habe, dass ich nicht mehr so viel Freizeit wie früher habe, muss ich jetzt nur noch Blog und Sport unter einen Hut bekommen. Ich will eine Routine entwickeln, regelmäßiger schreiben und wieder mit Pilates oder Laufen anfangen.

Aber das wird schon. Denn wenn das Leben es einfach mal doppelt oder gar dreifach gut mit einem meint, kann man sich absolut nicht beschweren. Das sind Luxusprobleme.

 

Was hat sich bei euch dieses Jahr getan? Steht es bei euch auch für Veränderung? Welche Themen wünscht ihr euch hier in nächster Zeit? 

Fotos © Martin Schaidl

17 Comments

  1. Antworten

    Katii

    5. September 2017

    Oh Mirela, du weißt gar nicht, wie glücklich ich bin, dass du wieder retour bist… Auch wenn ich so gut wie alle Infos dieses Beitrags schon weiß (ich mag dich offline halt trotzdem NOCH lieber als online), hatte ich grad beim Lesen ein bisschen Gänsehaut.
    Keine Ahnung wieso, weshalb, warum… und übrigens hab ich seit Sonntag auch wieder eine richtige OK KID-Phase und Mehr Mehr erst gestern wieder 3x infolge gehört 😉
    Und: Es ist SO wichtig, das Bloggen nicht auf ein Podest zu stellen, wenn man nicht davon leben muss.. sondern einfach Spaß an der Sache zu haben!
    Ich freu mich schon, wieder mehr von dir zu lesen 🙂

    Alles Liebe, Katii

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Oh, Katii! Danke für die lieben Worte ❤️ Nächstes Mal müssen wir wirklich gemeinsam auf ein Konzert gehen. Und ich freu mich schon dich hoffentlich ganz bald wieder zu sehen!

  2. Antworten

    Jasmin

    5. September 2017

    Liebe Mirela, na endlich hast du es geschafft den Blogpost online zu stellen!! 🙂
    Was bei mir ansteht weißt du ja, aber den Tipp für Kopfmenschen finde ich super, den werde ich mir wirklich zu Herzen nehmen!
    Ich freu mich schon auf die Blogposts über deine Wohnung, und darüber, dass für dich das Jahr schon so viel tolle Dinge bereit hatte. Auf die Routine im Alltag bei einem Vollzeitjob warte ich noch, da bist du hoffentlich konsequenter! 😉
    Bis bald und alles Liebe
    Jasmin
    http://minavarina.blogspot.co.at/

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Jaa endlich, hat ja echt schon lange in den Entwürfen geschlummert! Glaub mir, ich bin mit meinen Bauchentscheidungen bisher immer gut gefahren 🙂

  3. Antworten

    Julia

    5. September 2017

    Das freut mich für dich! Wie geht es denn mit der Endometriose jetzt? Die ist ja wirklich sehr schmerzhaft. Meine ist zum Glück stillgelegt, erst mal.

    Ich habe Anfang dieses Jahres meine Stelle aufgegeben und bin nach Japan gezogen, um meinen Master zu beenden. Geheiratet habe ich dann auch noch. Es war also einiges los, und nächstes Jahr geht es dann mit Jobsuche und Umzug nach Europa weiter.

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Also die OP hat definitiv geholfen, allerdings nehme ich auch seit Jänner wieder die Pille als Therapie. Sehr begeistert war ich nicht und bin ich nach wie vor nicht, weil ich keine Lust mehr auf Hormone hatte. Soll sie durchnehmen, damit die Endometriose unterdrückt wird und sich nicht wieder etwas entwickelt. Einmal habe ich eine Pause gemacht und wieder Schmerzen gehabt, allerdings nur für 1,5 Tage was wesentlich kürzer ist als die schmerzvollen Tage vor der OP. Grundsätzlich bin ich zu 90% schmerzfrei, merke aber die Nebenwirkungen der Hormone und habe eigentlich keine Lust sie ewig weiter zu nehmen. Drum bin ich noch etwas überfragt und auch genervt, weil ich nicht glauben kann, dass es sonst keine hilfreiche Therapie geben soll. Werde das vielleicht im Winter in die Hand nehmen und weitere Meinungen einholen bzw. wieder die Ärztin besuchen, die mich operiert hat (natürlich eine Private).

      Und das klingt ja großartig! Drücke dir für nächstes Jahr ganz fest die Daumen 🙂

  4. Antworten

    Gabi

    5. September 2017

    Grüß´ Dich! Ich bin in einer ganz anderen Lebensphase als Du Mirela und viel älter. Deine Gedanken sind schön zu lesen. Der Songtext? super ich fühle mich ertappt. Habe allen Grund zufrieden zu sein und doch….
    will ich mehr und habe schon so viel erreicht. Liebe Grüße alles Gute Gabi

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Du musst das Lied unbedingt mal anhören! Ich schalte es oft ein, wenn ich wieder so einen Moment hab, in dem ich unzufrieden bin, obwohl ich objektiv betrachtet absolut keinen Grund dafür habe. Oft steht man sich einfach selber im Weg 🙂

  5. Antworten

    Bianca

    5. September 2017

    Schön von dir zu lesen! Ich freue mich echt dass du wieder zurück bist 🙂 Alles Glück der Welt für deine neue Wohnung, deine Beziehung und dich! LG Bianca

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Danke liebe Bianca! 🙂

  6. Antworten

    Carina

    5. September 2017

    Willkommen zurück! Ich freue mich sehr, dass du wieder bloggst 🙂

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Du glaubst gar nicht, wie sehr es mir gefehlt hat! Vor allem in den letzten Wochen, wo ich endlich auf einem neuen Server war und dann plötzlich der Bilder-Upload nicht ging. Mich hat das komplett nervös gemacht und an Abenden, an denen ich nichts zutun hatte, hab ich mich fast leer gefühlt. Kannte das Gefühl einfach nicht, weil man mit Blog sonst einfach immer irgendwas zutun hat 🙂

  7. Antworten

    Alexandra

    5. September 2017

    Hallo, ich war bisher eine stille Leserin deines Blogs und war vor 3-4 Jahren wahnsinniger Essie-Junkie und hab mich immer wahnsinnig über deine Swatches gefreut – meine Nagellacksucht hat sich Gott sei Dank (etwas) gelegt.
    Ich hab mich echt sooooo gefreut wieder etwas von dir zu lesen 🙂

    2017 ist bei mir auch ein Jahr des Umbruchs bzw. Umdenken. Bin auch gerade auf der Suche nach einem Job der mich ausfüllt und mir wieder Spaß macht.

    Ich hoffe du findest für dich eine passende Routine für den Blog sodass ich mich auf neue tolle Beiträge von dir freuen darf 🙂 Nimm dir die Zeit die du brauchst – Stress dich nicht!

    • Antworten

      Mirela

      5. September 2017

      Danke Alexandra, ich freu mich sehr über dein Kommentar 🙂 Essie mag ich nach wie vor wahnsinnig gerne und obwohl ich meine Sammlung radikal aussortiert habe, sind die meisten der übrigen Lacke noch von der Marke.

      Ich drück dir ganz fest die Daumen für die Jobsuche!

  8. Antworten

    Vanessa

    6. September 2017

    Willkommen zurück!
    Das Jahr war für mich bisher auch eines der ereignisreichsten. Im Frühjahr Trennung aus meiner Langzeitbeziehung, Endspurt im Magisterstudium (der sich nun doch länger als geplant hinzieht), spannende Projekte mit und rund um den Blog und ich musste auch ein wenig schmunzeln über deinen Satz: „Wir wissen alle, dass man so etwas nicht planen kann und einfach auf sein Herz und den Bauch hören sollte. Ein kleiner Rat an all die Kopfmenschen da draußen: Wenn es sich gut anfühlt, dann tut es.“. Unverhofft kommt wirklich oft. Gerade als ich es am wenigsten erwartet habe und auch nicht unbedingt auf der Suche danach war, habe ich auch wieder jemanden sehr Liebenswerten kennengelernt. 🙂 Und wer weiß, vielleicht habe ich auch schon sehr bald wieder einen neuen Job 😉 Dann fehlt jetzt eigentlich nur noch der Studienabschluss zum perfekten Glück…

    Ich freue mich jedenfalls auf die kommenden Beiträge, es ist immer sehr angenehm deine Gedanken zu lesen!

    Alles Liebe,
    Vanessa

  9. Antworten

    Manu

    6. September 2017

    Hallo Mirela – schön wieder etwas von Dir zu lesen und zu hören, dass es Dir so weit gut geht. =)

    Bei mir hat das Jahr sehr turbulent angefangen: mein Verlobter hatte 20 Minuten vor Mitternacht einen Schlaganfall; er hatte eine halbseitige Lähmung und konnte nicht mehr sprechen. Die Sprache hat noch in der selben Nacht wieder funktioniert, aber die Lähmungen brauchten viel Zeit mit Physio- und Ergotherapie.

    Seit diesem Vorfall haben wir unser Leben komplett auf den Kopf gestellt; er raucht nicht mehr (ich habe noch nie), wir gehen 3x die Woche ins Gym, haben unsere Ernährung umgestellt und nehmen uns viel mehr Zeit für uns – ich habe ausserdem von meinem Schichtdienst im Pikett-Team unserer Firma in ein anderes Projekt mit geregelten Arbeitszeiten gewechselt.

    Ausserdem haben wir einen Kurztrip nach London sowie einen Roadtrip durch Italien und Kroatien gemacht, sowie endlich die 5-Seen-Wanderung am Pizol unter die Füsse genommen. Zudem haben wir endlich das Aufgebot für unsere Hochzeit nächstes Jahr eingereicht.

    Also bisher war 2017 nicht langweilig – und mit dem Studium, dem Job und den Hochzeitsvorbereitungen wird es das bestimmt auch nicht =)

    Viele Liebe Grüsse aus Zürich und alles Gute für Dich,
    Manu

  10. Antworten

    Stefka

    6. September 2017

    Hallo Mirela,
    ich habe mich sehr gefreut, wieder von Dir zu lesen. Vor allem, da ich erst vor kurzem an Dich gedacht habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du wieder genügend Zeit für den Blog finden würdest.
    Viele Grüße,
    Stefka

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Mirela, Senior Digital Communications Manager aus Wien.

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