An Neujahrsvorsätzen scheiden sich die Geister. Die einen verteufeln sie regelrecht, viele andere brauchen diese Art der Motivation zu Beginn des neuen Jahres einfach. Eine wiederkehrende Routine, bei der es darum geht aus Angewohnheiten auszubrechen oder sie beizubehalten. Ich persönlich brauche Ziele und Vorhaben um mich weiterzuentwickeln und zufriedener zu werden, deshalb schreibe ich oft Listen mit Vorsätzen. Natürlich brauche ich dafür keinen Jahresbeginn, aber er bietet sich an um bestimmte Kapitel abzuschließen, zurückzublicken und vor allem auch zu reflektieren. 2016 war bestimmt nicht mein Lieblingsjahr, es war hart und fordernd, aber ich konnte viel für mich mitnehmen. Und ich hoffe, dass 2017 genauso großartig wird, wie es angefangen hat.
1. Auch 2017 zum Konzertjahr machen.
Ich liebe Musik und denke, dass das keine Überraschung für euch sein wird. Ende 2015 erinnerte ich mich daran wie sehr ich Konzerte genieße, dieses unbeschwerte Gefühl sich voll und ganz auf die Musik zu konzentrieren. Es macht mich einfach glücklich und ich blühe dabei regelrecht auf. Ich wollte wieder mehr Gänsehautmomente und habe deshalb beschlossen einfach häufiger auf Konzerte zu gehen, auf mindestens eines pro Monat. Ein Jahr habe ich es durchgezogen und finde immer noch, dass es die beste Idee überhaupt war.
Ich habe mich wieder wie 16 gefühlt als ich zu Foals und Panic! At The Disco getanzt habe, bin inmitten kreischender Teenies bei Justin Bieber gewesen, habe ein wunderschönes Lagerfeuerkonzert erlebt, stand bei Bosse, AnnenMayKantereit und Joris oft mit Tränen in den Augen da, habe tolle Bands wie Kytes und Gin Ga für mich entdeckt, den Sommer in Wien beim Donaukanaltreiben und Gürtelnightwalk gefeiert, bin zu elektronischen Klängen von Palastic und Filous abgegangen und war auf dem tollsten Festival überhaupt und liebe Macklemore, HOVB und viele mehr seitdem. Großartige Erinnerungen, die einem niemand nehmen kann. Ich freu mich auf die musikalische Vielfalt und die schönen Momente, die dieses Jahr auf mich zukommen werden.
2. Regelmäßig auf Branchen-Events gehen und selber aktiv werden.
Social Media ist eine Herzensangelegenheit für mich. Seit ich blogge ist meine Leidenschaft dafür immer mehr gewachsen und ich liebe es mich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Neues zu lernen und meine Erfahrungen zu teilen. Im letzten Jahr hatte ich die Möglichkeit gemeinsam mit Fabian einen Vortrag auf der Uni Wien (in einem PR-Kurs an dem Institut, wo ich selber noch studiere) zu halten, war mit Viki, Denise und Nina in Salzburg bei Salt and the City und diskutierte bei einer Podiumsdiskussion über Blogger-Relations und hielt gemeinsam mit ihnen einen Vortrag über Bloggen und Selbständigkeit. Ich sprach in der Vergangenheit auch bei einem PR-Branchenevent über das Bloggen und Ethik, hielt spontan mit Denise eine Session auf dem Barcamp Digital und war sogar auf einer kleinen Podiumsdiskussion auf der WU Wien dabei. Ich hätte früher nie gedacht, dass es mir Spaß machen würde vor Menschen zu stehen und über meine Leidenschaft zu reden. Manchmal lohnt es sich definitiv aus der Comfort Zone zu steigen und neue Dinge zu probieren. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, will ich sie auch dieses Jahr wieder nutzen.
Natürlich will ich aber auch wieder regelmäßiger auf Barcamps gehen, Konferenzen besuchen und abends die Zeit auf einem Stammtisch vergessen. Großartige und inspirierende Menschen kennenlernen, mit Freunden und guten Bekannten Zeit verbringen und verrückte Ideen spinnen. Morgen bin ich zum ersten Mal auf einem Creative Mornings Event und freue mich riesig darauf, die re:publica 17 in Berlin ist natürlich auch schon fixiert. 2017 verspricht wieder spannend zu werden.
3. Mehr Auszeiten und Achtsamkeit.
Entschleunigung und Achtsamkeit sind zwei Wörter, die ich in letzter Zeit sehr, sehr oft gelesen habe und auch auf mich zutreffen. In der ersten Jahreshälfte des letzten Jahres habe ich vollkommen übertrieben und mich übernommen, das ging so weit, dass ich nachts oft da lag und einfach nicht einschlafen konnte oder im Stundentakt aufgewacht bin. Das kann nicht gesund sein. Deshalb habe ich mehrere Gänge runtergeschaltet, höre wieder mehr auf mein Bauchgefühl und sage auch mal nein. Ich nehme mir nicht mehr zu viel vor und plane bewusst Auszeiten, in denen ich auch mal alleine bin. Als kleine Unterstützung für 2017 habe ich mir Ein guter Plan Pro gekauft und merke, wie sehr er mir dabei hilft diese eigentlich simplen Vorhaben immer im Hinterkopf zu haben.
4. Die Sache mit der Kreativität.
Ich will meine kreative Ader trainieren und ausleben. Natürlich ist der Blog ein ganz wunderbares Mittel dafür, aber es gibt Dinge, die ich unbedingt noch lernen möchte. Und weil ich mir nicht alles vornehmen kann, werde ich mich dieses Jahr auf Lettering konzentrieren. Der Basic-Kurs im Februar ist bereits gebucht. Zuhause wird aber trotzdem fleißig geübt.
5. Mehr lesen.
Meine Aufmerksamkeitsspanne ist in den letzten Jahren massiv gesunken, gerade wenn es darum geht in meiner Freizeit zu lesen. Elendslange Serienmarathons sind kein Problem, sobald ich aber ein Buch in den Händen halte schweife ich nach kurzer Zeit ab. Ganz generell lese ich aber viel seltener als früher, einfach weil sich auch meist ein schlechtes Gewissen breit macht, weil ich mich doch lieber der Unilektüre widmen sollte. Schon vor dem neuen Jahr habe ich damit angefangen auch privat mehr zu lesen, vor allem vorm Schlafengehen. Romane findet man allerdings selten, sondern Fachlektüre oder Bücher über Motivation, Selbstverwirklichung und inspirierende Persönlichkeiten. Zurzeit lese ich In Praise of Slow von Carl Honoré und My Creative (Side) Business von Monika Kanokova, werde mir demnächst aber Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen: oder Anregung zu Achtsamkeit von Frank Berzbach kaufen. Zudem möchte ich auch spannende Artikel nicht nur online abspeichern oder überfliegen, sondern wirklich konzentriert lesen. Über ein brand eins Abo denke ich schon länger nach, vielleicht schenke ich es mir heuer.
6. Sportlich endlich wieder durchstarten.
Es ist so wie es ist. 2016 war gesundheitlich ein sehr bescheidenes Jahr. Ein verstauchter Fuß, der monatelang wehtat, höllische Schmerzen, viele kleine Wehwehchen und eine Operation. Sport kam da leider viel zu kurz, aber das soll sich dieses Jahr wieder ändern. Schon im Herbst habe ich mich bei einem neuen Fitnessclub angemeldet, der noch im Jänner aufsperren soll und bin unglaublich motiviert gemeinsam mit einem Freund trainieren zu gehen. Functional Training ich komme! Nebenher werde ich weiter Pilates und ein bisschen Yoga machen. Und vielleicht kommt auch meine Lust aufs Laufen wieder.
7. Die Reisepause beenden.
Letztes Jahr bin ich bis zum Sommer unglaublich viel unterwegs gewesen, war ständig unter Strom und irgendwann so ausgelaugt, dass ich beim bloßen Gedanken daran wieder wegzufahren Panik bekommen habe. Nach dem ruhigen Herbst und Winter merke ich aber, dass meine Reiselust mich langsam wieder packt. Bisher ist neben der re:publica in Berlin, nur ein Urlaub in Bosnien fixiert. Ob mein langjähriger Wunsch, mal aus Europa rauszukommen, 2017 erfüllt wird? Ich lasse mich überraschen. Und ihr bekommt bald eine kleine Bucket-List zu lesen.
8. Erinnerungen festhalten.
Mein Blog fing wie viele andere als persönliches Tagebuch an. Ich erzählte von meinem Alltag, von Dingen die mich bewegen und beschäftigen und Erlebnissen, die mich glücklich machten. Mit mehr Reichweite, kam mehr Privatsphäre. Der Drang Erinnerungen festzuhalten blieb aber. Natürlich teile ich nach wie vor ausgewählte Momente auf dem Blog, poste Fotos und Videos auf Instagram, kotze mich manchmal auf Twitter aus und zeige Einblicke auf Facebook. Das ist aber nicht alles. Viele Erlebnisse und vor allem Gedanken will man nicht öffentlich teilen. Letztes Jahr habe ich damit angefangen Alltagsmomente festzuhalten und sie mit 1 Second Everyday aneinanderzureihen. Ich war ein wenig nachlässig und trotzdem war es schön, ein kleines Tagebuch in Videoform zu haben und beim Betrachten jeden einzelnen Moment wieder zu erleben. Dieses Jahr will ich öfter daran denken.
Meinen Jahresplaner habe ich auch um eine Gedankenzeile erweitert und schreibe nun seit fast drei Wochen zu jedem Tag 1-2 Sätze dazu. Erfolge, Gefühle, Enttäuschungen, schöne Erlebnisse und vieles mehr. Als Minitagebuch sozusagen.
Zu guter Letzt will ich auch 2017 wieder mehr Fotos entwickeln. Ich will nicht, dass sie in den Tiefen meines iPhones oder der Festplatte verstauben. Hin und wieder werde ich mit Sicherheit auch wieder Einweg- und Polaroidkameras verwenden, die Erinnerungen vom letztes Jahr waren einmalig.
9. Das Bloggen soll nicht mehr in Stress ausarten.
Ich weiß nicht, ob es jedem irgendwann so geht, der den Blog nicht als reines Hobby betreibt, aber ich will so nicht mehr weitermachen. Zu oft hatte ich Phasen, in denen ich mein digitales Zuhause nicht mehr sehen und die ganze Szene meiden wollte. Das Ganze als Last gesehen habe und der Gedanke ans Bloggen einfach nur Druck erzeugt hat. Die vielen schönen Erinnerungen von negativen Gedanken vereinnahmt wurden. Das soll 2017 aufhören. Ich kann mich nicht erinnern, wann die Erkenntnis kam, aber ich weiß, dass ich keine Vollzeitbloggerin sein möchte. Ich finde es großartig, was andere in dieser Branche schaffen und machen, aber ich will nicht pausenlos das Werbegesicht für Marken sein, meine Prinzipien ignorieren und mich verbiegen. Ich bin auch einfach nicht genug Selbstdarstellerin. Ich stehe lieber hinter der Kamera und erzähle euch von Dingen, die ich mag. Es ist ein Teufelskreis aus dem ich lange nicht hinauskam, ich denke aber, dass ich im letzten Jahr einen guten Weg für mich gefunden habe und diesen auch fortsetzen will.
Ich werde mir nicht vornehmen wieder wöchentlich zu bloggen. Auch wenn das alles bedeutet, dass ich weniger Menschen erreiche und Kooperationen seltener werden. Ich will inspirierende Blogtage mit lieben Menschen ausmachen und weniger perfektionistisch sein. Ich fotografiere wahnsinnig gerne und bin sehr ehrgeizig was das angeht, aber ich will keine Ideen aufgeben, nur weil die Fotos nicht gut genug wären. Außerdem will ich mir ein Stammlokal zum Schreiben suchen, wenn mir Zuhause wieder die Decke auf den Kopf fällt.
Mehr zu meinem Blog-Gedankenchaos könnt ihr hier nachlesen.
10. Ich will zu meiner Persönlichkeit stehen, aber geduldiger werden.
Ich habe nicht vor mir einreden zu lassen, dass Eigenschaften, die ich an mir schätze, vermeintliche Schwächen sind. Ich will nicht an mir zweifeln. Ich sollte mich nicht angegriffen fühlen, wenn mich jemand als bossy bezeichnet oder meint, dass ich zu fordernd bin. Ich mag es, dass ich eine starke Persönlichkeit habe und will mich nicht klein machen lassen. Wie sagte ein Freund kürzlich zu mir: „Du bist einfach so ein Go-Getter. Das liebe ich einfach.“ Und er hat verdammt noch einmal recht. Damit kommt nicht jeder zurecht, aber das ist auch in Ordnung.
Wenn es eine Eigenschaft an mir gibt, die mich aber unglaublich nervt, dann ist es meine Ungeduld. Es fällt mir wirklich schwer geduldig zu sein. Egal ob im Beruf, bei Freunden, Männern oder Dingen, die ich mir einfach in den Kopf gesetzt habe. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht genau, wie ich das ändern kann, außer in Situationen damit konfrontiert zu werden und es dabei immer im Hinterkopf zu behalten. Abwarten.
Wie steht ihr zu Vorsätzen? Was habt ihr euch vorgenommen?
Jasmin
Auf ein neues Jahr mit vielen spannenden Projekten und Reisen! ❤
Julia
Oooh, mit einigen Punkten und vorhaben kann ich mich so gut identifizieren! Wunderschöner Blogpost – man merkt einfach, dass du Herzblut ins Schreiben steckst 🙂 ich hab mir vorgenommen, mich auch weniger unter Druck zu setzen, noch mehr zu reisen (vor allem auch außerhalb von Europa), glücklich zu sein und das Beste aus jedem Tag zu machen 🙂 ach ja, und mehr Smoothies will ich auch wieder trinken :p
Alles Liebe, Julia
Miss Pippi
Ich bin gespannt, welche Zile auf deiner Reise- Bucket- Liste stehen. 🙂
http://misspippisstyle.blogspot.hu/
Nessa
Ohh ja, versuch aus Europa herauszukommen <3 Mich zieht es immer wieder in die USA und ich bereue keinen einzigen Urlaub den ich mit State-Hopping verbracht habe 🙂 Es lohnt sich wirklich! Viel Spaß beim Reisen, Liebes.
Liebe Grüße
Nessa von wilderminds.de
berit
Ach die Sache mit der Ungeduld…ganz ehrlich, das wird einfach mit dem Alter besser. Bis dahin, genieße doch einfach diesen Drang, diese Lust etwas SOFORT zu wollen. Klar rennt man dabei auch mal Wände ein, aber nur daran wächst man. Und mal ehrlich, man kann nicht immer achtsam sein 😉
In diesem Sinne, wünsche ich einen entspannten Sonntag!