Unser erster Tagesausflug auf Kreta führte uns wie bereits erwähnt in den Osten der Insel. Nach einer kurzen Busfahrt kamen wir im Fischerort Elounda an und spazierten direkt zum Hafen um mit einem Boot auf eine kleine Insel zu fahren. Ich liebe die kühle Brise und unendliche Weite des Meeres einfach, die salzige Luft vermisse ich unheimlich. Wir machten es uns auf dem Boot gemütlich, entspannten in der Sonne und belauschten das ein oder andere Gespräch. Ich fühle die gute Laune und das Gefühl der Freiheit noch immer und würde am liebsten wieder in den nächsten Flieger steigen und meinen Schreibtisch voller Lernunterlagen verlassen.
Als wir auf Spinalonga ankamen und unsere Reiseleiterin erzählte, was es mit dieser kleinen Stadt auf sich hat verschwand mein beschwingtes Gefühl und Bedrückung machte sich breit. Spinalonga, heute eigentlich Kalydon, war über 50 Jahre lang eine Leprakolonie. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden alle Leprakranken Kretas auf die Insel gebracht um die Verbreitung der Krankheit zu stoppen und lebten nahezu vollkommen isoliert, anfangs auch noch in heruntergekommenen Häusern (die Geschichte der Insel geht bis ins 16. Jahrhundert zurück!) und mangelnder medizinischer Versorung. Im Laufe der Zeit verbesserte sich die Lage für die Einwohner, Häuser wurden gemeinsam renoviert und man machte einfach das beste aus der Situation. Vor Errichtung von Leprastationen ging es den Betroffenen oft noch schlechter, da sie vollkommen einsam in Berge oder Höhlen verbannt wurden, durch die Kolonie konnten sie zumindest in einer Gemeinschaft leben. Später durften auch Verwandte auf die Insel, mussten danach aber desinfiziert werden, bevor sie Spinalonga wieder verließen. Als in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Forschung Fortschritte machte und Lepra von einer unheilbaren und ansteckenden zu einer mit Medikamenten gut heilbaren Krankheit wurde, schloss man die Station.
Ich empfehle jedem der nach Kreta kommt einen Ausflug nach Spinalonga zu machen (man kann die Insel allerdings nur mit einem Guide besichtigen), man erfährt viel Historisches und kann auch die ehemalige venezianischen Festungsanlage besichtigen, kleine Wanderung inklusive.
Nach der Besichtigung der Insel fuhren wir wieder nach Elounda wo es uns in eine kleine Taverne namens Poulis verschlug, die direkt am Meer lag und einmaliges Essen anbot! Wir konnten uns durch allerlei griechische Spezialitäten kosten, sei es der klassische Bauernsalat, Dakos (Tomaten, Feta und Oliven auf Paximadi, einem sehr harten Brot mit Oregano und Thymian, vergleichbar mit Knäckebrot), Tsatsiki und Fava, aber auch Dolma, Tiropita, gegrillter Oktopus, Miesmuscheln und zur Nachspeise Kadaifi und frisches Obst. Ich bin zwar keine große Liebhaberin von Meeresfrüchten, aber nachdem alle so vom Oktopus geschwärmt hatten, traute ich mich ihn zu probieren und war sehr überrascht! Die Optik schreckte mich immer ab, aber der Geschmack war sehr fein und das Fleisch richtig zart, gepaart mit frischem Zitronensaft einfach gut! Zusammen mit der musikalischen Untermalung war das Mittagessen im Freien richtig gemütlich und ich kann das Poulis jedem Kretaurlauber nur ans Herz legen.
Unser Ausflug ging in Agios Nikolaos weiter, wo wir einfach durch die Gassen schlenderten und uns vom griechischen Flair verzaubern ließen. Anna und ich machten es uns entlang des Voulismeni Sees gemütlich und naschten ein Eis bei Dodoni, am Weg zurück zum Bus spazierten wir am Hafen vorbei und ich kaufte noch ein paar kleine Souvenirs für meine Eltern.
Zum Ausklang fuhren wir noch zum Crete Golf Club, für mich eine ganz besondere Erfahrung, weil ich bisher noch nie auf einem Golfplatz war. Die Erkenntnis des Tages: Ich bin kein Naturtalent und sollte das mit dem Golfen doch lieber anderen überlassen. Vielleicht lag es auch daran, dass keine Linkshänderschläger da waren und ich dementsprechend verkrampft beim Abschlagen war, aber ich glaube es bleibt bei dem einmaligen Versuch. Den Kurs fand ich allerdings ziemlich beeindruckend, riesig und auch die Landschaft war wunderschön! Mein Highlight war mit Abstand das Fahren mit dem Golfcart, nach ein paar Anlaufschwierigkeiten und vielen Lachtränen ging es wie von selbst und gegen Ende lieferten wir uns sogar ein kleines Rennen, das die Herrschaften vom Golfclub aber gar nicht so lustig fanden. Generell fand ich es sehr schade, dass sie scheinbar nichts von der griechischen Herzlichkeit hielten und nur gespielt freundlich waren, aber wir ließen uns den Spaß dadurch nicht nehmen und genossen die Zeit.
So verging ein spannender Tag mit vielen Eindrücken und wir freuten uns schon darauf am Montag etwas entspannen und die Seele baumeln lassen zu können. Wie unser zweites Hotel war (den Beitrag zum ersten Hotel, dem Amirandes Grecotel findet ihr hier) und was wir noch auf Kreta erlebt haben, erfahrt ihr demnächst!
Habt ihr schon einmal von Spinalonga gehört? Schlendert ihr auch so gerne durch kleine Städte und lasst euch einfach treiben? Wart ihr schon einmal Golfen?
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BeautyButterflies
Wunderbare Eindrücke – und die Bilder sind ja mal ein Traum! Großes Lob an den Fotografen! Deine sind aber auch top!!
DaniB001
Bei den Bildern kommt man echt ins Schwärmen. Vielen Dank für die tollen Eindrücke 🙂
Vicky
Wunderschön! Ich mag diese alten, „verfallenen“ Gebäude, die bunten Häuser und die weißen Möbel. War schon ewig nicht mehr auf Kreta, aber da bekomme ich grad Lust mal wieder hinzufliegen.
MissXoxolat
Hach, deine Bilder machen so Lust auf meinen Griechenland-Urlaub!
Katii
Das schaut sooo schön aus! Meine Tante und mein Onkel fliegen jedes Jahr nach Kreta, weil die dort immer eine Großtante besuchen und schwärmen jedes Mal total davon. Aber bisher habe ich noch keine Fotos davon gesehen, das sieht echt super aus!
Wars dort eigentlich auch relativ windig? Muss mal meinem Freund sagen, dass er mal im Windfinder nachschauen muss, ob das nicht auch für uns ein Reiseziel wär.. weil ein Kiter wird ohne Wind im Urlaub einfach nicht glücklich 😀
Alles Liebe, Katii
Charlotte
Wunderschöne Fotos. Ich war vor kurzem auch in Griechenland, allerdings auf der Peleponnes und habe mich wieder neu in das Land, das Essen und das Gezirpe verliebt. Wunderschön!
July
Man kann Spinalonga auch ohne Guide besichtigen ;). Bin nämlich heut aus Kreta zurückgekommen und war selbst ohne Führung auf der Insel. Wobei so ein Guide mit Sicherheit nicht verkehrt ist…
Mirela
Ah, danke für den Tipp! Unsere Reiseleiterin sagte das und es gab auch entsprechende Schilder, drum dachte ich, dass es ohne Guide schwierig wird.
MrsPetruschka
So wunderschöne Bilder! Beim Anschauen wird meine Sehnsucht nach Urlaub so richtig groß. In Griechenland war ich noch nicht. Ich finde vor allem diese kleinen Städtchen mit den bunten oder weißen Häusern entzückend.
Danke für deine Eindrücke. 🙂
Sara
Toller Bericht, macht richtig Lust dort auch mal Urlaub zu machen 🙂 Darf man fragen, in welchem Hotel/Unterkunft ihr wart?
Liebe Grüßle
Mirela
Ganz unten ist der Beitrag zum Amirandes verlinkt (das erste Hotel in dem wir waren) und der Beitrag zum Creta Palace folgt noch 🙂
Ina Seehofer
WOW! Du machst richtig tolle Bilder 🙂
werde deinen Blog weiterhin verfolgen!
Liebe Grüße Ina von MALUE